Typisch Jugendherberge
Nachhaltig verantwortungsvoll. Seit über 100 Jahren.
„Gemeinschaft erleben“ – dieser Leitgedanke gilt für die Jugendherbergen seit über einem Jahrhundert. Dahinter verbirgt sich ein Wertekanon aus Weltoffenheit und Respekt – Teilhabe und Engagement. Und eben Nachhaltigkeit.
Verpflegung in Bio-Qualität
Bio is(s)t besser
Auf dem Weg in eine grüne Zukunft
Im Frühjahr 2020 hatten die Jugendherbergen in Bayern die Messlatte für Nachhaltigkeit abermals ein Stück höher gelegt: Über das seit 2017 bereits bestehende Angebot von Bio-Produkten aus Nudeln, Reis, Kaffee/Tee und Honig hinaus, verpflichteten sich alle Häuser Eier, Milch, Butter, Quark, Joghurt sowie Müsli und Äpfel ausschließlich in Bio-Qualität anzubieten. Corona und instabile Lieferketten hatten diesen Prozess zwar nicht gestoppt, aber doch verlangsamt.
DJH-Pilotprojekt (beendet) : Jetzt haben wir den Salat
Ab Sommer 2021 ging es mit voller Kraft weiter: Ein halbes Jahr lang testeten die Jugendherbergen in Bayreuth, Possenhofen,
Garmisch-Partenkirchen, Oberammergau und Würzburg mit viel persönlichem Einsatz die Umstellung auf Bio-Gemüse und Bio-Salat. Am Ende der Pilotphase stand dann aber das Ergebnis: Die Idee ist gut, doch die Welt noch nicht bereit, um es mit den Worten der Hamburger Indie-Band Tocotronic zu sagen. Die Lieferketten sind noch nicht stabil genug, um den Gästen in den bayerischen Jugendherbergen kontinuierlich Bio-Gemüse und Bio-Salat anbieten zu können. Denn das Bio-Zertifikat hat einen hohen Anspruch – genau wie wir. Daher liegt dieser Plan vorerst auf Eis, bis der Markt in Sachen Angebot von Bio-Lebensmitteln nachgezogen hat. Und bis dahin setzen wir uns einfach neue Nachhaltigkeitsziele.
Neue Aufgaben: Kampf der Lebensmittelverschwendung und fleischreduziert glücklich!
Auf unserer To Do-Liste für die Jahre 2022 und 2023 stand ganz groß das Thema Abfallvermeidung. Denn Nahrungsmittel, die sorgfältig angebaut, geerntet, transportiert und zubereitet wurden, sollen in den Bäuchen unserer Gäste landen – und nicht in der Mülltonne! Einfach rest(e)los glücklich, ganz im Sinne von Ressourcenschutz und Klimarettung.
Außerdem bekam unser Speiseplan ein Makeover. Denn unser langfristiges Ziel heißt: den CO2-Fußabdruck reduzieren. Und da Studien belegen, dass Fleischkonsum ein echter Klimakiller ist, wollen wir auch dort ansetzen. Deshalb tüfteln unsere kreativen Küchenleitungen nun für euch an den leckersten Rezepten aus der Veggie-Küche, denn vegetarische und vegane Gerichte sollen ab sofort zum Standard in den bayerischen Jugendherbergen gehören. Ganz nach dem Motto: Weniger Fleisch, mehr Future.
Grüner Strom für weiße Westen
Die Jugendherbergen in Bayern haben die Energiewende längst vollzogen und beziehen zu 100 Prozent Ökostrom.
Die Erzeugung von Strom aus regenerativen Quellen trägt maßgeblich zur Reduzierung von CO2– und anderen Schadstoffemissionen bei. Die Kosten für Ökostrom, der aus Wind, Wasser, Sonne oder Biomasse hergestellt wird, sind in der Regel sogar niedriger als Energie aus fossilen Brennstoffen oder Atomkraft. Die Entscheidung der Jugendherbergen in Bayern, ausschließlich zertifizierten Ökostrom zu beziehen, wurde deshalb bereits vor einigen Jahren getroffen und ist inzwischen in allen Häusern umgesetzt. Nachhaltigkeit im besten Sinne des Wortes, denn Ökostrom schont Mensch, Umwelt und Ressourcen.
Vermeiden, verringern … und kompensieren
Soll der Klimawandel aufgehalten werden, dann dürfte jede*r Erdenbürger*in ab sofort pro Jahr nicht mehr als 600 kg CO2 verursachen, sagt die planetare Belastbarkeitsgrenze. Davon sind wir Lichtjahre entfernt, denn selbst die umweltbewusstesten Menschen bringen es immer noch auf 3,5 Tonnen CO2 pro Kopf und Jahr. Was tun?
Ehrlicherweise ist dieses Ziel nur durch massive Vermeidung von CO2-Emissionen zu erreichen. Und was ist mit einer CO2-Kompensation? Der WWF sagt: „Das freiwillige Kompensieren ist zwar besser als nichts, wirklich wirksam ist aber nur, gar nicht erst Treibhausgase zu verursachen.“ Der Grund: Die Emissionen steigen durch die freiwillige Kompensation zwar bestenfalls nicht weiter, aber sie werden auch nicht weniger. Ein Zertifikat für die CO2-Kompensation funktioniert nur dann, wenn es tatsächlich eine zusätzliche Reduktion anderswo auslöst.
Und was machen die Jugendherbergen in Bayern? Wenn sich CO2-Emissionen nun tatsächlich nicht vermeiden lassen, kompensieren wir den Ausstoß durch Förderung eines Klimaschutzprojekts in Panama. Und ganz neu: durch Investitionen in die Klimafreundlichkeit unserer Jugendherbergen.
Die Freisetzung von Treibhausgasen verändert unser Klima
Die Jugendherbergen in Bayern setzen durch klimabewusstes Handeln zunächst auf die Vermeidung schädlicher Emissionen in ihrem Einflussbereich. Hierzu wurde für alle Häuser sowie die Landesgeschäftsstelle die tatsächliche Höhe der verursachten Treibhausgase ermittelt. Eine Übernachtung mit Frühstück in einer bayerischen Jugendherberge verursacht demnach ca. 14 kg CO2.
Wir wollen diesen Wert zukünftig weiter senken. Neben der ersten Möglichkeit, Energie und Ressourcen generell zu sparen, können wir einen Teil der Emissionen ausgleichen. Zum Beispiel, indem wir gezielt Projekte unterstützen, die nachhaltig agieren und in klimaschonende Technik und Prozesse in unseren Häuser investieren.
An dieser Stelle brauchen wir Ihre Unterstützung: Um unsere Projekte zum Klimaschutz dauerhaft zu finanzieren, können unsere Gäste ihre Übernachtungen für einen Aufpreis von 30 Cent pro Person und Nacht freiwillig kompensieren. Aus diesem Kompensations- und Nachhaltigkeitsbeitrag fließen 20 Cent in das Wiederaufforstungsprojekt in Panama und 10 Cent in unseren Investitionshaushalt.
FORLIANCE und Eigeninvestitionen
Die Neuschaffung bzw. Wiederbelebung von Wäldern und intakten Ökosystemen hat sich unser Projektpartner FORLIANCE auf seine Fahnen geschrieben. Dessen Anstrengungen haben ein Ziel, das Weltklima positiv zu beeinflussen, biologische Artenvielfalt zu erhalten (und wo möglich zu regenerieren) und damit letztlich die Lebensgrundlagen für alle Menschen zu sichern.
Die 20 Cent Ausgleichszahlungen pro Person und Nacht, die wir an FORLIANCE weiterleiten, gehen an das Projekt „CO2OL Tropical Mix“ – ein Wiederaufforstungsvorhaben in Panama. Interessant ist aus Sicht eines Bildungsträgers wie dem Jugendherbergswerk die Tatsache, dass FORLIANCE mit dem Projekt „CO2OL Tropical Mix“ gleichzeitig sozial aktiv wird – mehr als 150 Arbeitsplätze vor Ort neu schafft und im Sinne von capacity building Programme zur Umweltbildung auflegt. Konkret: Mit den selbst erwirtschaften Erträgen aus dem Verkauf von zertifiziertem Tropenholz, Kakao und Saatgut können lokale Schulen unterstützt werden. (Umwelt-)Bildung ist der Schlüssel zu langfristigem Erfolg!
Der Projektträger arbeitet übrigens konsequent nach dem international anerkannten „Gold Standard“ (sowie FSC, UTZ) und wird regelmäßig durch die „Control Union“ validiert.
Mit den verbleibenden 10 Cent werden notwendige Anschaffungen für unsere Häuser getätigt, die die Jugendherbergen insgesamt klimafreundlicher machen – beispielsweise durch eine Investition in LED-Leuchtmittel, Dämmung oder die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage.
Mit einer freiwilligen Abgabe von 30 Cent pro Übernachtung können Gäste FORLIANCE und die Jugendherbergen in Bayern unterstützen. Dazu wählen Sie bei der Online-Buchung einfach den Zusatzartikel „Klimafreundliche Übernachtung“ aus.